Arbeitszeugnisse: Faire Kritik statt Codes
Eigentlich sind sie abgeschafft – und doch immer wieder ein Thema: Codes in Arbeitszeugnissen. Doch gibt es tatsächlich versteckte Botschaften? Und wie schlimm ist ein kritisches Arbeitszeugnis überhaupt?
Glücklichere Mitarbeiter, attraktiveres Firmenimage, geringere Fluktuation: Die Vorteile von flexiblen Arbeitszeitmodellen liegen auf der Hand. Jetzt muss nur noch der Vorgesetzte davon erfahren! Die überzeugendsten Argumente für Teilzeit und Jobsharing.
Julia ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und im Privaten schon länger liiert. Nun steht sie vor der Entscheidung: Karriere oder Kind? Manuel leitet eine Abteilung und verbringt viele Abende im Büro. Seinen Nachwuchs sieht er nur am Wochenende. Er fragt sich: Laufbahn oder Familie? Es sind fiktive Szenarien, die sich jedoch tausendfach in Schweizer Haushalten abspielen dürften. In einer Zeit gleichberechtigter Beziehungen wollen Frauen und Männer Arbeits- und Privatleben in Einklang bringen. Sie suchen Verantwortung im Beruf wie auch zuhause. Julia und Manuel wollen sich nicht entscheiden – und sie müssen es auch nicht!
Die Lösung liegt in der flexiblen Gestaltung von Arbeitszeit und -ort. Die Rede ist von Teilzeit und Jobsharing. Auch bei leitenden Angestellten werden solche flexiblen Arbeitszeitmodelle immer beliebter. Von Arbeitgebern hingegen wird das Thema nicht selten umgangen oder gar tabuisiert. Hält auch Ihr Vorgesetzter nichts von Führungspositionen in einem Teilzeitpensum? Und ist Jobsharing im Kader auch in Ihrer Firma ein No-go? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Arbeitnehmern in der Schweiz. Akzeptieren müssen Sie diese Umstände trotzdem nicht. Getrauen Sie sich, Teilzeitarbeit einzufordern! Wussten Sie, dass nicht nur Arbeitnehmer, sondern insbesondere auch Arbeitgeber von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren? Nachfolgend haben wir die wichtigsten Argumente für Sie zusammengestellt. Denken Sie daran: Vorurteilen und kritischen Stimmen begegnet man am besten mit harten Fakten!
Studien belegen es: Unternehmen sind mit der Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen sehr zufrieden. In jeder zweiten Firma hat sich laut einer Untersuchung der Fachhochschule Nordwestschweiz die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter erhöht. In jedem dritten Unternehmen konnte das Arbeitsklima verbessert werden. Je glücklicher die Mitarbeiter, desto stärker die Verbundenheit mit dem Unternehmen. Und wer sich mit der Firma verbunden fühlt, bleibt ihr auch länger treu. Folglich kann ein Unternehmen mit der Einführung von Teilzeit und Jobsharing seine Fluktuationskosten tief halten. Wenn das mal keine guten Neuigkeiten sind.
Der erste Vorteil führt unweigerlich zum zweiten: Treues Personal verfügt über langjähriges Wissen. Diese personengebundene Erfahrung kann massgeblichen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens haben. Führen Sie sich bei Ihrer Argumentation also Folgendes vor Augen: Firmen wollen das Wissen ihrer Mitarbeiter im Unternehmen behalten. Und wie lässt sich dies am besten bewerkstelligen? Genau, mit Teilzeit- und Jobsharing-Modellen! Was gibt es Besseres als erfahrene Mitarbeiter, die Nachwuchskräfte ins Business einführen können?
Dass zufriedene Mitarbeiter motivierter sind und bessere Leistung bringen, ist unbestritten. Genauso wie die Tatsache, dass 70-Stunden-Wochen auf Dauer ungesund sind. Aber ist dies auch Ihrem Vorgesetzten bewusst? Personen mit reduziertem Pensum sind nicht nur motivierter und treuer – nein, sie sind erwiesenermassen auch effizienter und weniger krank. Tiefere Fehlzeiten, höhere Produktivität: Ihr Vorgesetzter kann sich gleich doppelt freuen!
Kaum eine Branche bleibt heutzutage vom Fachkräftemangel verschont. Im Kampf um die besten Talente sind flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit und Jobsharing ein überzeugendes Argument. Zeitgemässe Arbeitsbedingungen sorgen für ein attraktives Unternehmensimage. So können sich Firmen auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abheben. Bei Jobsharing-Stellen steht ihnen auch eine grössere Auswahl von Kandidaten mit unterschiedlichen Kompetenzen zur Verfügung. So lässt sich die Gunst von Nachwuchskräften gewinnen!
Starre Arbeitszeitregelungen machen ein Unternehmen träge. Ergo machen flexible Lösungen es anpassungsfähig. Insbesondere bei unvorhergesehenen Abwesenheiten oder im Krankheitsfall erleichtert Jobsharing die Vertretung des Mitarbeiters durch den Partner. Zudem lässt sich mit geteilten Stellen auch die Nachfolgeplanung einfacher regeln. So bietet eine Co-Geschäftsleitung etwa die Möglichkeit für eine gleitende Pensionierung. Scheidet ein Partner aus, kann der Nachfolger leichter durch den Zurückbleibenden eingearbeitet werden.
Die aufgeführten Argumente sind Beispiele für eine zentrale Tatsache: Teilzeit und Jobsharing sind keine einseitige Sache, die nur Ihnen als Arbeitnehmer etwas nützen. Aber es liegt an Ihnen, diese Vorteile für die Arbeitgeber richtig zu verkaufen. Überzeugen Sie Ihren Vorgesetzten, dass flexible Arbeitszeitmodelle auch im Kader funktionieren. Zeigen Sie ihm, dass Sie verantwortungsbewusst, flexibel, kooperativ und konfliktfähig sind. Also alle Fähigkeiten besitzen, die bei Teilzeit- und Jobsharing-Stellen besonders gefragt sind.
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