Arbeitszeugnisse: Faire Kritik statt Codes
Eigentlich sind sie abgeschafft – und doch immer wieder ein Thema: Codes in Arbeitszeugnissen. Doch gibt es tatsächlich versteckte Botschaften? Und wie schlimm ist ein kritisches Arbeitszeugnis überhaupt?
Immer mehr Arbeitnehmende wünschen sich Flexibilität und Freiheit bei der Arbeit. Doch was bedeutet das eigentlich? Und warum profitieren Unternehmen ebenso von diesem Trend? Wir nehmen flexible Arbeitsmodelle unter die Lupe, klären Begrifflichkeiten und Beweggründe.
Ein Leben lang in der gleichen Firma zu arbeiten und «9-to-5-Jobs»: Diese Szenarien gehören in vielen Berufsgruppen der Vergangenheit an. Die Arbeitnehmenden wünschen sich mehr Flexibilität. Doch was heisst das überhaupt? Flexible Arbeitsformen gibt es in drei verschiedenen Dimensionen: Flexibilität bei der Arbeitszeit, beim Arbeitsort und im Arbeitsverhältnis. Swissstaffing, der Verband der Personaldienstleister, spricht daher ganz grundsätzlich erst einmal von Flexwork. Sogenannte Flexworker wählen eine freiere Arbeitsform aufgrund ihrer Lebenssituation wie zum Beispiel Elternschaft oder ihrer Lebensphilosophie (Selbständigkeit oder Work-Life-Balance). Einige suchen zudem den Weg zurück in die Erwerbstätigkeit. Flexible Arbeitsformen sind auch für Unternehmen interessant, wenn nicht sogar notwendig. Einerseits um einer akuten Personalknappheit entgegenzuwirken, andererseits um für Arbeitnehmende attraktiv zu bleiben. Beides ist im Hinblick auf den Fachkräftemangel essenziell.
Ein wichtiges Missverständnis gleich vorneweg: Flexwork bedeutet nicht, dass jemand nicht bei einem Unternehmen angestellt ist. Auch für Festangestellte sind flexible Arbeitsformen möglich – und von den Mitarbeitenden gewünscht.
Philipp Zimmermann, 27 Jahre alt, arbeitet als temporäre Fachkraft bei UMEO. Was sind seiner Meinung nach die Vor- und Nachteile von Temporärarbeit?
Warum haben Sie sich für Temporärarbeit entschieden?
Ich mache aktuell eine Pause zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium, um Geld zu verdienen. Dazu bietet sich Temporärarbeit sehr gut an. Ich trat zwar zu Beginn meines Zwischenjahrs eine Festanstellung an, doch ich verliess das Unternehmen wegen falscher Versprechungen noch in der Probezeit. Mit Temporärarbeit fand ich erstens schnell einen neuen Job, und zweitens bin ich so sehr flexibel. Eine temporäre Stelle zu finden, war einfach und ging sehr schnell: Innert knapp zwei Wochen vermittelte mich Careerplus intern an UMEO.
Was ist Ihre berufliche Laufbahn?
Nach meiner KV-Lehre war ich zwei Jahre in einem Unternehmen in der Buchhaltung tätig, absolvierte dann die Berufsmatur sowie die Passerelle und begann mein Studium der Volkswirtschaft. Jetzt, nach abgeschlossenem Bachelor, lege ich wie erwähnt ein Zwischenjahr ein, um Geld zu verdienen. Temporärarbeit ist ideal, da ich mit offenen Karten spielen kann und alle wissen, dass ich in einigen Monaten wieder weg bin.
Sie erwähnen die Flexibilität als Vorteil von Temporärarbeit sowie das Tempo, mit dem Sie eine Stelle gefunden haben. Was sind die Nachteile?
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Temporärstelle dann ausgeschrieben wird, wenn eine kurzfristige Personalknappheit besteht. Es kann also stressig sein. Oder lebendig – das liegt in der Betrachtungsweise. Ich mag es, wenn etwas läuft. Und es ist ja nur vorübergehend. Aber ansonsten sehe ich keine Nachteile. Auch vom Team wurde ich sehr gut aufgenommen. Die Mitarbeitenden sind froh, dass jemand zur Unterstützung da ist.