Unbestritten: Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung. In Aktionismus zu verfallen, bringt aber ebenso wenig, wie gar nichts zu tun. In unserem neusten White Paper haben wir sinnvolle Strategien zusammengestellt, mit denen Unternehmen für Fachkräfte attraktiv und sichtbar werden.
10. Oktober 2023
Der Fachkräftemangel ist derart omnipräsent, dass man des Themas überdrüssig werden könnte. Doch wegschauen nützt nichts. Fakt ist: Es fehlt an allen Ecken und Enden an Fachkräften. Darunter leiden nicht nur die Produktivität und die Innovationskraft der Unternehmen, sondern insbesondere auch die Angestellten. Durch die Mehrbelastung, unbefriedigende Prozesse und Überstunden sinkt deren Motivation und Loyalität. Das machen sich Firmen mit grösseren Budgets und Marketingmaschinerien zunutze, indem sie qualifizierte Angestellte abzuwerben versuchen. KMU müssen sich also nicht nur auf die Rekrutierung von Fachkräften konzentrieren, sondern auch auf die Bindung der bestehenden Mitarbeitenden. Eine der höchsten Prioritäten in den Unternehmenszielen sollte sein, als Arbeitgeber sichtbar und attraktiv zu sein. Und genau hier setzt unser aktuelles White Paper an.
«Setzen Sie die Rekrutierung oben auf Ihre Prioritätenliste. Definieren Sie konkret, bis wann Sie die Stelle besetzen möchten, und bleiben Sie fokussiert am Ball.»
Manuel Weyermann,
Careerplus, Spezialisierung Finanzen
Hintergrund: Was ist die Ursache für den Mangel?
Es ist weitum bekannt: Das Gesundheitswesen ist stark vom Fachkräftemangel betroffen, ebenso die Gastronomie und Hotellerie. Sehr stark gesucht sind auch Entwicklerinnen und Analytiker von Software und IT-Anwendungen sowie ingenieurtechnische Fachkräfte. Doch sogar in Berufsgruppen, die bislang nicht in einem Satz mit dem Fachkräftemangel erwähnt wurden, fehlt es an Personal, etwa im Controlling, in der Buchhaltung oder im HR. Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Wichtige Treiber sind der demografische Wandel, strukturelle Herausforderungen in einzelnen Berufsgruppen und die konjunkturelle Entwicklung. Es ist allerdings nicht immer eindeutig, ab wann man von einem Fachkräftemangel sprechen kann – die Grenzen sind fliessend. Was können Unternehmen in dieser Situation tun?
«Gut ⅔ der KMU in der Schweiz leiden unter dem Fachkräftemangel.»
Quelle: KMU-Studie 2022, «Personalentwicklung in Zeiten des Fachkräftemangels», Credit Suisse Group AG 2022,
7 Strategien: Unternehmen müssen nicht untätig sein
Es ist verständlich, dass Firmen alles daransetzen, neue Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden. Doch wer sich nur um glänzende Broschüren und andere Marketingmassnahmen kümmert als um echte Transformation, wird langfristig nicht die passenden Talente anziehen. Unternehmen sollten sich auf ihre Kernwerte und einen authentischen Auftritt konzentrieren anstatt im «Wer bietet mehr?»-Wettbewerb mitzumachen. Folgende Strategien sind im White Paper erläutert:
Employer Branding aufbauen: Zeigen Sie mit einer soliden Arbeitgebermarke, was das Unternehmen ausmacht und was es einzigartig macht – auf eine authentische und wertschätzende Art.
Gen Z ausbilden: Gerade junge Menschen können gezielt für das Unternehmen ausgebildet und als loyale Fachkräfte nachgezogen werden. Wenn man es richtig macht.
Active Sourcing: Die direkte Ansprache von Fachkräften kann zum Erfolg führen, benötigt aber Know-how und viel Fingerspitzengefühl.
Recruiting auffrischen: Überdenken Sie Ihre Rekrutierungsmassnahmen. Bewerben Sie sich bei den Kandidatinnen und Kandidaten? Sind Sie digital fit und kennen die wichtigsten Punkte für ein erfolgreiches Recruiting?
Mitarbeiterbindung stärken: Investieren Sie in die Bindung zu den bestehenden Mitarbeitenden. Wie? Wertschätzung, herausfordernde Aufgaben und Sinnhaftigkeit der Arbeit sind nur einige unserer Tipps.
Flexibilität zeigen: Denken Sie über den Tellerrand hinaus. Gibt es Kandidatinnen und Kandidaten, die vom Ideal abweichen und dennoch eine gute Wahl wären?
Temporärarbeit und Flexwork: Haben Sie Temporärmitarbeitende in Betracht gezogen? Immer mehr Hochqualifizierte arbeiten in einem flexiblen Arbeitsverhältnis
Jede Berufsgruppe vor anderen Herausforderungen
Wie eingangs erwähnt, ist nicht jede Berufsgruppe gleich stark vom Fachkräftemangel betroffen. Expertinnen und Experten von Careerplus geben ihr Fachwissen weiter. Wie ist die Situation in der IT, im Gesundheitswesen, im Sales, in den Finanzen, der Industrie und im HR?
Sales: «Für den technischen Bereich im Verkauf, in dem wir tätig sind, spüren wir den Fachkräftemangel sehr stark. Besonders betroffen sind die Elektro-, Solar-, Holz- und HLK-Industrie.» Sandro Stampfli, Senior Berater Spezialisierung Sales
Industrie: «Die Situation ist deutlich angespannter als vor drei bis vier Jahren. Ein Grund für den Mangel liegt in der sinkenden Attraktivität handwerklicher Berufe. Einige Unternehmen sind zudem eher unflexibel, was die aktuelle Herausforderung verschärfen kann.» Claudia Dönni, Senior Beraterin, Spezialisierung Industrie
Finanzen: «Im Bereich Finanzen sind nicht alle Berufe gleich vom Fachkräftemangel betroffen. Seit Längerem bekannt ist der Mangel an Treuhändern. Neu hingegen ist, dass erfahrene Controller und Buchhalter schwierig zu finden sind.» Manuel Weyermann, Berater Spezialisierung Finanzen
HR: «Auch im Personalwesen wird es künftig weniger qualifizierte Bewerbungen geben. Bereits heute spüren wir den Mangel.» David Sommet, Senior Berater Spezialisierung HR
IT: «Es braucht aktuell viel Geduld und Rekrutierungs-Know-how, um IT-Spezialisten zu finden. Besonders gesucht sind Fachkräfte für System Engineering sowie im Bereich der aktuellen Technologien und Programmiererinnen.» Celine Belinda Widmer, Beraterin Spezialisierung IT
Gesundheitswesen: «Der Fachkräftemangel in der Pflege ist ein sehr emotionales Thema: Bis wohin kann ich andere unterstützen, ohne dass es mir selbst an die Substanz geht? Der Leidensdruck ist enorm.» Stella Soklic, Senior Beraterin Spezialisierung Gesundheit
Möchten Sie mehr über die Strategien erfahren und konkrete Tipps für die Berufsgruppen erhalten? Laden Sie unser White Paper «Fachkräftemangel, was nun? Wie Sie für Fachkräfte sichtbar und attraktiv werden.» jetzt kostenlos herunter.