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Arbeitnehmer

So hinterlassen Sie einen guten Eindruck beim Assessment

Assessments sind eine beliebte Methode im Rekrutierungsprozess. Wer beim Vorstellungsgespräch überzeugt hat, kann beim Assessment seine Fähigkeiten konkret unter Beweis stellen. Mit diesen Tipps meistern Sie das Assessment.

19. April 2018

Sie sind zum Assessment eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Sie konnten die Personalverantwortlichen von sich überzeugen und haben eine erste wichtige Hürde im Bewerbungsprozess erfolgreich übersprungen. Die Einladung zum Assessment zeigt, dass der potenzielle Arbeitgeber an Ihnen wirklich interessiert ist. Denn Assessments sind kosten- und zeitaufwendig. Ein Unternehmen möchte dadurch einen bereits gewonnenen Eindruck bestätigen und so die Sicherheit des Personalentscheids erhöhen. 

Inzwischen gibt es eine Vielzahl verschiedener Assessments. Welche Art bei Ihnen zum Einsatz kommt, hängt vom konkreten Profil der Stelle ab. Als Instrument zur Personalauswahl hat sich das Einzel- oder Selektions-Assessment bewährt. Zur Standortbestimmung und zur Weiterentwicklung von Mitarbeitern eignen sich Gruppen- oder Förder-Assessments. Wie genau die einzelnen Übungen ablaufen, erfahren Sie in unserem Blog «Assessment: Kandidaten objektiv testen».

Professioneller Rat: Bleiben Sie sich selbst

Auf ein Assessment können Sie sich so gut wie gar nicht vorbereiten. Das ist aber auch nicht nötig. Noelia Pedreira Fellay, HR-Spezialistin von Careerplus, sagt: «Das Wichtigste ist, dass Kandidaten natürlich und damit glaubwürdig bleiben.» Oft dauern Assessments mehrere Stunden oder gar Tage. «Es ist kaum möglich, sich die ganze Zeit zu verstellen. Kandidaten sollten sich daher gar nicht zu sehr auf die Aufgaben vorbereiten, sondern einfach sich selbst sein und ihr Bestes geben.»

Dies gilt insbesondere für Gruppen-Assessments und für alle Aufgaben, bei denen eine Interaktion gefordert ist. Auf den Klassiker unter den Einzel-Assessments, die Postkorbübung, können Sie sich zumindest mental einstellen.

Stressresistenz bei der Postkorbübung

Die Postkorbübung ist unter Personalverantwortlichen sehr beliebt. Bei dieser Übung müssen Sie innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl an Informationen durchsehen und priorisieren. In Ihrem E-Mail-Account treffen zahlreiche Aufgaben ein, und alle müssen dringend erledigt werden: von Abgabeterminen über Geschäftsmeetings bis hin zu privaten Verpflichtungen, Mahnungen und Werbepost. Oft kommen weitere Störfaktoren wie ein klingelndes Handy, Zwischenrufe oder ein plötzlich einberufenes Treffen dazu. Fragen Sie sich: Welche Aufgaben sind wichtig? Was kann verschoben oder delegiert werden? Die Personalverantwortlichen wollen bei der Postkorbübung vor allem sehen, wie analytisch und strukturiert Sie sich in einer Stresssituation und unter Zeitdruck verhalten.

Verschaffen Sie sich daher zuerst in Ruhe einen Überblick und überlegen Sie sich Ihr Vorgehen. Sortieren Sie beispielsweise die Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit. Dabei gilt: Wichtige und dringliche Aufgaben sollen selbst erledigt, unwichtige und weniger dringliche Aufgaben können delegiert oder auf später verschoben werden. Zwar gibt es keinen Königsweg, wie sich die Postkorbübung am besten lösen lässt. Klar ist aber, dass Sie mit Konzentration und Ruhe mehr überzeugen als mit Hektik und Stress.

Fünf Tipps für ein erfolgreiches Assessment

Sich nicht zu sehr in der Vorbereitung verlieren heisst nicht, sich gar keine Gedanken zum bevorstehenden Assessment zu machen. Laut der HR-Spezialistin gibt es einige Tipps, die Ihnen helfen, den guten Eindruck vom Vorstellungsgespräch beim Assessment zu bestätigen.

Informationen bereithalten

Für das Vorstellungsgespräch haben Sie sich gut vorbereitet: Sie kennen die wichtigsten Fakten zum Unternehmen, haben Ihre eigenen Stärken und Schwächen analysiert, wissen, welche Ihrer Fähigkeiten für die Stelle zentral sind. Machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie diese Informationen beim Assessment nochmals benötigen – zum Beispiel bei Präsentationsübungen, Rollenspielen, Interviews oder Gruppendiskussionen. Machen Sie sich nochmals bewusst, warum Sie die Stelle wollen, und halten Sie die entsprechenden Argumente bereit.

Konzentration und gutes Zuhören

Ein Assessment erfordert Konzentration. Kommen Sie fit und ausgeschlafen zum Termin. Hören Sie den Instruktionen gut zu und lesen Sie die Übungen aufmerksam. Falls Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie nach. Machen Sie sich Notizen zu den wichtigsten Punkten und Themen.

Natürliches und selbstsicheres Auftreten

Beim Assessment gelten die gleichen Regeln wie beim Bewerbungsgespräch: Erscheinen Sie pünktlich und kleiden Sie sich der Anstellung entsprechend gepflegt. Denken Sie daran, dass Sie auch in Pausen unter Beobachtung stehen. Höfliches Benehmen ist Pflicht. Wenn Sie nicht unbedingt rauchen müssen, verschieben Sie die Zigarette besser auf später. Überzeugen Sie stattdessen mit einem natürlichen Auftreten und achten Sie auch auf Ihre Körpersprache. Es ist normal, nervös zu sein. Doch versuchen Sie, Ihre Nervosität nicht zu sehr nach aussen zu tragen. Wer mit den Fingern spielt oder ständig auf den Boden schaut, wirkt unsicher.

Interesse, Motivation und Eigeninitiative

Selbstsicherheit ist wichtig, doch übertreiben Sie es nicht. Es gilt, das berühmte Mittelmass zu finden. Seien Sie weder zu zurückhaltend noch zu dominant. Bringen Sie persönliche Ideen in Aufgaben ein und halten Sie ein paar Anschlussfragen bereit. Das zeugt von Neugierde, Motivation und Interesse.

Kritikfähigkeit und Kollegialität bei Gruppen-Assessments

Sollten Sie mit Mitbewerbern an einem Assessment teilnehmen, bleiben Sie stets kollegial und fair. Lösen Sie Aufgaben gemeinsam im Team, doch ergreifen Sie auch mal die Initiative. Lassen Sie Ihr Gegenüber dennoch immer zu Wort kommen. Sollten Ihre Mitbewerber anderer Meinung sein als Sie, akzeptieren Sie es, ohne emotional zu reagieren.