Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Denn Personalverantwortliche sichten meistens zuerst den CV und entscheiden in nur wenigen Sekunden, ob sie die Bewerbung interessant finden. Auf das müssen Sie achten, wenn Sie einen Lebenslauf erstellen.
Die einen reden von 7, andere von 15 oder 43 Sekunden. Welche Zahlen stimmen, können wir nicht beurteilen. Fakt ist aber: Rekrutierungsverantwortliche brauchen nicht lange, um einen Lebenslauf zu sichten – eine Software ist noch schneller. Die wichtigsten Aussagen eines CVs müssen daher auf einen Blick erfassbar sein. Mit unseren 10 Tipps sind Sie dafür gut gerüstet.
1. Strukturieren Sie Ihren CV und bleiben Sie minimalistisch
Natürlich möchten Sie aus der Masse hervorstechen. Doch mit einem besonders kreativen CV fallen Sie zwar auf, aber nicht unbedingt positiv. Verwenden Sie besser keine schrillen Farben und verzichten Sie auf zu kreative Schriften. Wobei es auch auf die Stelle ankommt, auf die Sie sich bewerben. Eine Bewerbung für eine traditionelle Bank sieht anders aus als für ein junges Start-Up. So oder so: Gestalten Sie den Lebenslauf tabellarisch und in Stichworten, damit er schlicht und übersichtlich bleibt. Das ist auch von Vorteil, wenn die Vorselektion ein Algorithmus übernimmt. Die Strukturierung? An erster Stelle stehen die Personalien, danach folgen berufliche Stationen, Aus- und Weiterbildungen, Sprachkenntnisse, eventuell ausserberufliche Tätigkeiten, EDV-Kenntnisse, Freizeitaktivitäten. Zum Abschluss erwähnen Sie, ab wann Sie verfügbar sind und dass Sie Referenzen auf Anfrage bekannt geben. Fügen Sie zudem ein professionelles, seriöses und freundliches Porträt hinzu.
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2. Halten Sie sich kurz
Ein CV sollte nicht länger als zwei Seiten sein. Versuchen Sie aber nicht, die Maximallänge einzuhalten, indem Sie die Schrift oder Abstände verkleinern. Das geht zulasten der Lesbarkeit und arbeitet gegen das wichtigste Gebot: Die Informationen müssen sofort erfassbar sein. Kürzen Sie Ihren CV, indem Sie Unwesentliches wie längst vergangene Studentenjobs oder den Grundschulabschluss weglassen.
3. Das Wichtigste zuerst
Rekrutierungsverantwortliche sind an Ihren letzten Stellen interessiert. Beginnen Sie die Auflistung Ihrer Berufserfahrung daher mit dem aktuellen oder Ihrem letzten Job. Nennen Sie dabei die Stellenbezeichnung, den Arbeitgeber und Arbeitsort sowie den Zeitraum der Anstellung – die Jahreszahlen reichen in der Regel aus. Beschreiben Sie Ihre wichtigsten Aufgaben stichwortartig.
4. Nutzen Sie passende Keywords
Sowohl Menschen wie Software scannen den Lebenslauf auf Stichworte ab. Bringt die Bewerber:in die geforderte Ausbildung und Fähigkeiten mit? Nutzen Sie die richtigen Schlüsselwörter und verwenden Sie Fachwörter, wenn diese angemessen sind. Unternehmensinterne Abkürzungen sind damit allerdings nicht gemeint. Schreiben Sie Abkürzungen immer aus.
5. Stehen Sie zu Ihren Lücken
Sie haben «Lücken» in Ihrer beruflichen Karriere? Kein Grund zur Panik – solange Sie diese nicht verschweigen oder durch kleine Mogeleien verstecken möchten. Erklären Sie Ihre Lücken plausibel, beispielsweise mit beruflicher Neuorientierung, einem Auslandaufenthalt oder der Kinderbetreuung. Aber verkaufen Sie sich dabei gut. Auf einer Reise sammelt man beispielsweise Lebenserfahrung und lernt fremde Kulturen kennen. Während der beruflichen Neuorientierung haben Sie vielleicht die Zeit genutzt, um Ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen.
6. Seien Sie ehrlich
Der nächste Tipp schliesst an den vorangehenden an: Bleiben Sie bei der Wahrheit. Sie befürchten Nachteile wegen der besagten Lücken, wegen Kindern oder weil Ihnen eine Ausbildung fehlt? Stehen Sie zu ihren Schwächen, ihrer Familiensituation und zu sich selbst. Das kommt am besten an. Und wenn nicht, hätte es auf Dauer zwischen Ihnen und dem Arbeitgeber sowieso nicht gepasst. Vor allem aber ist die Chance sehr gross, dass die Lüge aufgedeckt wird und sie sich dadurch jegliche Möglichkeiten verspielen.
7. Schreiben Sie einen Elevator Pitch
Sie treffen im Aufzug auf die Personalverantwortliche und haben gerade so lange Zeit, sie von Ihnen zu überzeugen, bis sie wieder aussteigt. Willkommen im Elevator Pitch. Im Rahmen des Lebenslaufs sieht das so aus: Stellen Sie sich neben Ihren Kontaktangaben in zwei, drei Sätzen kurz vor, ganz ähnlich wie in den Social-Media-Profilen. Diese persönliche Beschreibung zeigt Ihre Fähigkeiten und Soft Skills auf, die für die entsprechende Stelle wichtig sind.
8. Werden Sie nicht zu detailliert
Erzählen Sie von sich, aber werden Sie nicht zu persönlich. Informationen wie Familienplanung, Scheidungen, politische oder religiöse Überzeugung gehören nicht in einen CV – auch zu Ihrem Schutz. Lassen Sie zudem Raum für Fragen, die man Ihnen im Interview stellen kann. Machen Sie Ihren potenziellen Arbeitgeber neugierig auf Sie.
9. Nutzen Sie Links (mit Bedacht)
Sie haben eine Website oder möchten auf Ihr LinkedIn-Profil verweisen? Mit Verlinkungen können Sie Ihren CV einerseits kürzen aber auch mit mehr Informationen anreichern. Die Voraussetzung: Die Website muss im Zusammenhang mit Ihrer Bewerbung stehen und einen Mehrwert bieten, beispielsweise indem auf der Website Ihr Portfolio zu sehen ist. Das LinkedIn-Profil ersetzt zudem nicht die Auflistung Ihrer Berufserfahrung – es sei denn, es ist ausdrücklich erwünscht.
10. Nutzen Sie den Duden
Rechtschreibe- und Tippfehler werfen ein schlechtes Licht auf Sie. Lesen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen daher immer gut durch und schauen Sie im Zweifelsfall im Duden nach. Oder geben Sie den CV jemandem mit guten Orthographiekenntnissen zum Gegenlesen.
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