Arbeitszeugnisse: Faire Kritik statt Codes
Eigentlich sind sie abgeschafft – und doch immer wieder ein Thema: Codes in Arbeitszeugnissen. Doch gibt es tatsächlich versteckte Botschaften? Und wie schlimm ist ein kritisches Arbeitszeugnis überhaupt?
Aktiv nach Kandidaten suchen, bevor eine Stelle neu besetzt werden muss: Active Sourcing nennt sich diese anspruchsvolle Rekrutierungsmassnahme. Wann macht sie Sinn, und welche Schritte müssen dabei beachtet werden? Eine Anleitung in sechs Schritten.
Bei der Rekrutierung über Active Sourcing werden die Rollen getauscht: Nicht ein Kandidat bewirbt sich bei einem Unternehmen, sondern das Unternehmen beim potenziellen Mitarbeiter. Gemäss Definition bedeutet Active Sourcing die aktive Suche und Direktansprache von Mitarbeitern, bevor es eine Stelle neu zu besetzen gilt. Ein Unternehmen versucht also, in persönlichen Kontakt mit potenziellen Bewerbern zu treten und mit ihnen eine dauerhafte Beziehung aufzubauen. Der Vorteil liegt darin, auf Kandidaten zurückgreifen zu können, sobald der Bedarf da ist. In der Praxis wird aber oft erst mit einer konkreten Stelle Active Sourcing betrieben.
Active Sourcing ist eine anspruchsvolle Rekrutierungsmassnahme, die ein gewisses Mass an finanziellen und personellen Ressourcen benötigt. Insbesondere KMU sollten daher zuerst andere Rekrutierungskanäle wie Karriereseiten, Mitarbeiterempfehlungen und Onlinestelleninserate nutzen. Erst wenn diese Quellen ausgeschöpft sind und es mit der Mitarbeitersuche nicht geklappt hat, sollte Active Sourcing als Massnahme in Betracht gezogen werden.
Der Rekrutierungsprozess folgt einem Ablauf, der grob in sechs Schritte unterteilt werden kann:
Der erste Schritt beginnt mit der Definition des Anforderungsprofils respektive der Suchkriterien. Für eine effiziente Suche empfiehlt sich, das Profil mit möglichst klaren Begriffen zu umreissen und von der Linie abzusegnen. Definieren Sie Keywords für Jobtitel, Qualifikationen und Fähigkeiten. Überlegen Sie, ob alle Anforderungen, die Sie an einen künftigen Mitarbeiter stellen, abgedeckt sind. Falls nicht, bestimmen Sie weitere Keywords und suchen Sie nach Synonymen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es gibt dutzende Möglichkeiten, einen potenziellen Mitarbeiter zu finden. Nicht jeder Sourcing-Kanal ist für jeden Wunschkandidaten gleich gut geeignet. Eruieren Sie vor der Mitarbeitersuche, auf welchen Kanälen und Portalen Ihre potenziellen Mitarbeitenden am ehesten präsent sind. Nutzen Sie diese für Ihr Active Sourcing aus:
Unabhängig vom gewählten Medium sollte eine Stellenanzeige immer auch auf der eigenen Website und auf Jobboards aufgeschaltet werden. Motivieren Sie auch Ihre Mitarbeiter, Empfehlungen für Kandidaten abzugeben.
Sind Zielgruppe und Kanal definiert, kann die eigentliche Suche starten. Zu Beginn ist es sinnvoll, sich auf die zentralen Keywords zu beschränken. Je nach Umfang des Resultats kann die Suche auf die Synonyme ausgeweitet werden. Technikaffine Recruiter können für ihre Suche Programme wie «Boolean Search» oder «X Ray Search» zu Hilfe nehmen. Mit «Boolean Search» wird mittels Programmiersprache respektive der Anordnung von Keywords, Synonymen und Kriterien (wie UND, ODER) die Suchauswahl spezifiziert. «X Ray Search» erlaubt es einem Sourcer, auch ohne eigenen Account über Chrome oder Google in verschiedenen Netzwerken nach Talenten zu suchen.
Kommen Business-Netzwerke zum Einsatz, ist es entscheidend, das eigene Profil auf Vordermann zu bringen: Zu einem professionellen, ansprechenden und transparenten Auftritt gehören ein freundliches Foto, ein persönliches Auftreten (Beschreibung in erster Person), eine Zusammenfassung der eigenen Fähigkeiten (optimal sind circa fünf Skills) und des Tätigkeitsfelds der Firma, ein breites Netzwerk (500 Kontakte und mehr) sowie allfällige Kontaktangaben.
Nicht die Suche nach dem potenziellen Mitarbeitenden ist beim Active Sourcing das Anspruchsvolle, sondern vielmehr der erste Kontakt, die Direktansprache des Kandidaten. Dem Recruiter muss es innert kürzester Zeit gelingen, die gefundene Person zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Erstkontakt muss entsprechend gründlich vorbereitet werden:
Im Falle einer Absage vernetzen Sie sich trotzdem auf Xing oder LinkedIn. Kennt der Wunschkandidat vielleicht jemanden, der an seiner Stelle geeignet wäre? Finden Sie es heraus. Empfehlungsmanagement ist ein zentraler Teil des Active-Sourcing-Prozesses.
Während der Erstkontakt vor allem auf elektronischem Weg erfolgt, muss der Zweitkontakt in jedem Fall persönlich sein – am Telefon oder noch besser bei einem Treffen. Was gilt es dabei zu beachten?
Oft sind potenzielle Mitarbeitende interessiert, können ihre aktuelle Stelle aber nicht sofort aufgeben. Versuchen Sie dennoch – mittels Beziehungspflege –, die Kandidaten kurz- bis mittelfristig an Sie bzw. Ihr Unternehmen zu binden. Planen Sie, einen Talent-Pool aufzubauen, müssen weitreichendere Massnahmen ergriffen werden. «Talent Relationship Management» beinhaltet den regelmässigen telefonischen Kontakt, die Einladung zu Firmenevents, Fachtagungen, Netzwerkevents und Mittagessen. Rapportieren Sie, wen Sie bereits für welche Stelle angefragt haben und wie Sie mit dem betreffenden Kandidaten verblieben sind. Eine saubere Nachbearbeitung gehört genauso zum Active Sourcing wie die sorgfältige Vorbereitung.
Careerplus ist spezialisiert auf die Rekrutierung mittels Active Sourcing. Die Sourcing-Spezialisten werden im Rahmen eines 16-wöchigen Trainings gezielt auf «Active Sourcing» und «Direktansprache» geschult. Mit aktivem Wissens- und Innovationsmanagement werden die neusten Trends im Bereich Active Sourcing und Recruiting entdeckt, geprüft und intern weitergegeben.
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