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Arbeitgeber

Vitamin T(emporär) hilft bei Fachkräftemangel

Zahlreiche Schweizer Unternehmen leiden unter fehlendem Personal. Temporäre Arbeitskräfte sind ein erprobtes Mittel, um längere Absenzen zu überbrücken und Auftragsspitzen zu brechen. Unternehmen können dabei auf eine steigende Zahl von Fachkräften zurückgreifen.

21. November 2024

Der Mangel an Fachkräften belastet die Schweizer Wirtschaft weiterhin: Jedes zweite KMU bekundet bei der Rekrutierung Mühe, wie eine Studie der AXA-Versicherung  von 2024 belegt. Bleiben offene Stellen eine gefühlte Ewigkeit unbesetzt, bereitet dies nicht nur dem Management Kopfschmerzen. Auch die Teams spüren die negativen Folgen. Viele Mitarbeitende sind zwar bereit, vorübergehend eine höhere Arbeitslast zu tragen, doch wird der Ausnahmezustand zur Regel, sinken sowohl die Produktivität als auch die Motivation. Im schlimmsten Fall drohen Krankheitsausfälle und sogar Kündigungen. Nathalie Balcon, Leiterin der Oase Gruppe, sagte daher in einem White Paper von Swissstaffing 2023: «Der Einsatz von Temporärmitarbeitenden schützt unsere Festangestellten.»

Stark betroffene Branchen

Im medialen Rampenlicht bezüglich Fachkräftemangel steht vor allem das Gesundheitswesen. Es erlebt wegen teils prekärer Arbeitsbedingungen einen Exodus von Festangestellten und gleichzeitig einen Zuwachs von temporären Mitarbeitenden. Gemäss Erhebungen des Verbands Swissstaffing sind mit 7570 Personen momentan 7 Prozent aller temporären Arbeitskräfte (100-Prozent-Pensum) in der Schweiz im Gesundheitswesen tätig. 2016 lag der Anteil noch bei 1,5 Prozent. Unter einem chronischen Fachkräftemangel leiden auch die Bauwirtschaft und die Industrie. Punktuell suchen ebenso die HR-, die Sales- und die IT-Branche händeringend nach Personal.  

Flexibilität bieten, Talente gewinnen

Die Kräfteverhältnisse am Arbeitsmarkt haben sich verändert, und dies wird in Zukunft so bleiben. Arbeitnehmer:innen sitzen oft am längeren Hebel. Dafür sorgen einerseits die demografische Entwicklung und zum anderen der Wunsch vieler Arbeitskräfte nach mehr Flexibilität. Um Mitarbeitende zu gewinnen oder zu halten, müssen Arbeitgebende sich anpassen und etwa Teilzeitarbeit oder Remote Work ermöglichen. Ebenfalls beliebt bei «Flexworkern» ist der zeitlich begrenzte Arbeitseinsatz. Im Jahr 2023 arbeiteten laut Swissstaffing über 400 000 Menschen auf befristeter Basis – quer durch alle Branchen und Altersgruppen. Vom Trend nach mehr Flexibilität profitieren auch Unternehmen: Steigt das Arbeitsvolumen, können sie temporäre Verstärkung holen.

«Der Einsatz von Temporärmitarbeitenden schützt unsere Festangestellten.»

Nathalie Balcon, Leiterin der Oase Gruppe, in: White Paper «Mehr Arbeitskräfte dank Selbstbestimmung. Erwerbstätige wollen grössere Flexibilität», Swissstaffing 2023

Fachkräfte besetzen öfter Temporärstellen

Die Temporärarbeit hat einen bemerkenswerten Wandel vollzogen. Sie dient nicht mehr nur als kurzfristige Notlösung, sondern gilt als strategisches Instrument für die Personalgewinnung. Unternehmen können dabei aus einem stetig wachsenden Pool von Fach- und Führungskräften schöpfen. Diese zeichnen sich durch hohe Zufriedenheit aus, was auf eine starke Motivation schliessen lässt. Laut Swissstaffing würden 68 Prozent der Hochqualifizierten die flexible Arbeitsform weiterempfehlen. Unternehmen müssen allerdings keinen grossen Aufwand betreiben, um ihren Spielraum zu erweitern. Spezialisierte Personaldienstleister übernehmen die gesamte Rekrutierung – von der Vorauswahl bis zum perfekten Match.

Tipps für einen effizienten Einsatz

Erfahrene temporäre Mitarbeitende arbeiten sich schnell ein und bringen neue Perspektiven ein. Mit diesen Tipps gelingt die Zusammenarbeit:

  • Quick Start statt lange Einführung. Halten Sie den Onboarding-Prozess schlank und effizient. Konzentrieren Sie sich auf wesentliche Informationen, Aufgaben und Tools, die die bzw. der temporäre Mitarbeitende für den sofortigen Einsatz benötigt.
  • Wissen sichern, bevor es geht. Etablieren Sie von Beginn an ein systematisches Dokumentationsverfahren. Lassen Sie temporäre Mitarbeitende ihre Arbeitsschritte und -ergebnisse in Vorlagen festhalten. So bleibt das Wissen im Unternehmen.
  • Schnelle Feedbackrunden. Führen Sie kurze, wöchentliche Feedbackgespräche durch. Dieser regelmässige Austausch stellt sicher, dass beide Seiten schnell nachjustieren können und die temporäre Zusammenarbeit optimal funktioniert.
  • Teamintegration von Beginn an. Behandeln Sie temporäre Mitarbeitende als vollwertige Teammitglieder. Eine Einladung zum Mittagssport und die Aufnahme in Chat-Gruppen signalisieren: Auch wer nur zeitweise dabei ist, gehört voll dazu.
     

Möchten Sie weitere Wege erkunden, um Mitarbeitende zu gewinnen und zu behalten?

Laden Sie unser White Paper «Fachkräftemangel, was nun? Wie Sie für Fachkräfte sichtbar und attraktiv werden»  hier kostenlos herunter.